Rezension: “A Ladder to the Sky” von John Boyne

Zu viel Ehrgeiz ist nicht gut

Wie sehr habe ich mich gefreut, als ich erfuhr, dass John Boyne, einer meiner liebsten englischsprachigen Autoren, nach seinem wunderbaren Roman The Heart’s Invisible Furies etwas mehr als ein Jahr später schon sein nächstes Werk nachlegt. Der Klappentext zu A Ladder to the Sky klang vielversprechend und als dann die ersten Buchbesprechungen eintrudelten, stieg meine Neugier fast ins Unermessliche. Vor allem Hannah Beckermans Rezension im Guardian, in der Boynes neuestes Werk als eine „deliciously dark“ und „ingeniously conceived“ Erzählung beschrieben wird, riss mich mit ihrer Euphorie mit: Ich war mir sicher, dass Boyne damit (mal wieder) genau meinen Geschmack treffen würde. Umso bitterer und enttäuschender war es letzten Endes für mein sonst so treues Fanherz, dass mich Boyne mit A Ladder to the Sky nach all der Begeisterung für die Bücher, die ich bis jetzt von ihm gelesen habe, nicht wirklich überzeugen konnte.

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Rückblick: A Year in Books 2018

Lesestatistiken und Tops und Flops 2018

Das neue Lesejahr 2019 ist schon wieder fast einen ganzen Monat alt und der letzte Leserückblick des vergangenen Jahres ist auch schon erschienen, das bedeutet, dass ich den Gesamtrückblick auf das Lesejahr 2018 wohl auch nicht noch länger hinauszögern sollte – auch wenn ich ihn zugegebenermaßen gerne noch etwas vor mir hergeschoben hätte. In den letzten Leserückblicken und auch auf Instagram ist es ja auch wahrscheinlich schon mehr als deutlich durchgeklungen: 2018 war kein sonderlich erfolgreiches Lesejahr für mich und es lässt mich, wenn ich ehrlich bin, recht frustriert zurück. Deshalb würde ich mich auch lieber davor drücken, mich noch mal intensiv damit auseinanderzusetzen, aber andererseits kann ich danach dann auch erst richtig damit abschließen und vielleicht lässt sich ja daraus auch die eine oder andere Lehre ziehen, die ich mit in ein hoffentlich erfolgreich(er)es Lesejahr 2019 nehmen kann.

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Rückblick: Lesemonate November und Dezember 2018

Mit zehn Büchern in den Jahresendspurt

Zum Jahresanfang will man mit dem alten Jahr bekanntlich schnell abschließen, deswegen versuche ich, es mit dem Rückblick auf die beiden Lesemonate November und Dezember möglichst kurz und schmerzlos zu machen – zumal der gesamte Jahresrückblick 2018 ebenfalls noch bald folgen wird. Im Großen und Ganzen lief es in den letzten beiden Monaten jedenfalls gar nicht so schlecht und mit insgesamt zehn gelesenen Büchern – davon vier im November und sechs im Dezember – kann ich mich auch wirklich nicht beklagen, denke ich. Auch was die Qualität der gelesenen Bücher angeht, lief es im letzten Jahr schon deutlich schlechter: Unter den zehn Büchern war nur eines dabei, das ich überhaupt nicht mochte, ein paar waren mittelmäßig, die Hälfte habe ich jedoch mit vier Sternen bewertet und sogar ein letztes Jahreshighlight wurde mir noch recht überraschend beschert – alles in allem also zwei recht gute Lesemonate. Hier nun die gelesenen Bücher im Einzelnen:

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Bericht: Lesung von Melanie Raabe am 29. November 2018 in Ravensburg

Ein literarischer Kurztrip nach Wien

Letzten Donnerstag habe ich meine sieben Sachen zusammengepackt und bin eine (kleine) Reise angetreten: Einmal quer über den Bodensee ging es nämlich auf einen Abstecher nach Wien, äh, Ravensburg. Dort las nämlich Bestsellerautorin Melanie Raabe in der Buchhandlung RavensBuch aus ihrem neuen Thriller „Der Schatten“ und nahm das Publikum dabei mit auf einen literarischen Kurztrip in die österreichische Hauptstadt. Nach der tollen Lesung im Frühjahr vergangenen Jahres hatte ich, nachdem ich erfuhr, dass die Autorin auf dieser Lesereise wieder einen Stopp in Ravensburg einlegen würde, dem Termin monatelang entgegengefiebert und wurde nicht enttäuscht: Die Lesung war ein grandioser Abschluss meiner Lesungssaison, die im Frühsommer ebenfalls bei RavensBuch mit Robert Seethaler bereits fantastisch begonnen hatte.

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Bericht: Lesung von Christian Torkler am 26. Oktober 2018 in Ravensburg

Die Welt (und die Geschichte) einmal anders denken

Für gewöhnlich plane ich Lesungen – wenn möglich – recht weit im Voraus, spontan war bisher nur ein Lesungsbesuch (nämlich die Lesung von T.C. Boyle in Konstanz letzten November) und für die Lesung von Benedict Wells in Zürich letztens hatte ich immerhin noch etwa eine Woche Vorlaufzeit. Neulich war ich aber doch wieder ganz spontan auf einer Lesung und es war eine sehr gute Entscheidung! Ich war an dem betreffenden Wochenende ohnehin auf Heimatbesuch und hatte eh vor, bei der Lieblingsbuchhandlung RavensBuch vorbeizuschauen. Als ich sah, dass dort am Freitagabend eine Veranstaltung mit dem Debütautor Christian Torkler und seiner Lektorin stattfinden würde, dachte ich mir: Wenn ich schon mal da bin, kann ich meine Stippvisite ja gleich damit verbinden. Von dem Autor und seinem Roman Der Platz an der Sonne hatte ich bis dahin noch gar nichts gehört, aber der Klappentext machte mich extrem neugierig, da er thematisch genau nach meinem Geschmack klang – und meine Erwartungen wurden an dem Abend auch nicht enttäuscht, im Gegenteil: Dank RavensBuch habe ich ein sehr interessantes Buch entdeckt, das mir sonst womöglich völlig entgangen wäre.

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