Bericht: Lesung von Joey Goebel am 7. Juni 2019 in Ravensburg

Wenn Literatur und Musik eine unnachahmliche Symbiose eingehen:
Ein Abend mit Joey Goebel und Neon Diamond bei RavensBuch

“Kunst kann nur durch Leid entstehen” – so zumindest lautet die These in Joey Goebels wohl bekanntestem Roman Vincent. Nun, das habe ich in den vergangenen Wochen quasi einmal unfreiwilligerweise für euch getestet und muss sagen: Das trifft hier in meinem Fall nicht wirklich zu, denn knapp drei Wochen ist die Lesung von Joey Goebel in Ravensburg nun her und erst jetzt habe ich es – nach zig erfolglosen Anläufen und in mehreren kleinen Schritten – geschafft, halbwegs die Energie dafür aufzubringen, die passenden Worte für das Erlebte zu finden und sie aufs Papier zu bringen. Dabei war der Abend wirklich denkwürdig und hat es deshalb sehr verdient, festgehalten zu werden. Deswegen hier nun mein Versuch:

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Bericht: LitBlog Convention in Köln am 18. Mai 2019

Frauenpower hoch zehn

So viel ich mir im vergangenen Jahr noch über die Teilnahme an der LitBlogCon den Kopf zerbrochen habe, so wenig habe ich dieses Jahr daran gezweifelt, dass ich das Bloggertreffen wieder besuchen würde – das war mir bereits unmittelbar nach der letzten LBC klar. 2018 hatte ich es viel zu sehr genossen, auf der LBC liebe Bloggerkolleginnen zu treffen, mehr über bestimmte Autoren und Autorinnen zu erfahren oder diese sogar kennenzulernen, mich mit Leuten aus dem Literaturbetrieb auszutauschen und mich mit all diesen großartigen Büchermenschen über das zu unterhalten, was uns verbindet: Die Leidenschaft für Literatur. Das alles sollte auch dieses Jahr wieder drin sein und darauf wollte ich nicht erst bis zur Frankfurter Buchmesse warten – auch wenn die LBC nur zwei Tage nach meiner Rückkehr aus dem Nordamerikaurlaub stattfinden sollte und ich dort wegen des Jetlags wahrscheinlich wie ein Zombie umherwandeln würde. Davon blieb ich letztendlich aber glücklicherweise dann doch verschont (was ich von der Hinreise allerdings nicht behaupten kann… :D) und so stand einem rundum buchigen Tag in Köln nichts im Wege.

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Rezension: “Das Genie” von Klaus Cäsar Zehrer

Der hohe Preis der Genialität

Zugegeben, das mit Zehrers Das Genie und mir, das war nicht wirklich Liebe auf den ersten Blick. Auch nicht auf den zweiten. Wohl eher auf den dritten. Es hat nämlich etwas länger gebraucht, bis wir uns gefunden haben. So richtig angesprochen hat mich der Klappentext anfangs nicht und ich war mir generell nicht sicher, ob die Geschichte etwas für mich sein könnte. Vermutlich hätte ich mir das Buch also nicht zwangsläufig zugelegt, aber letztendlich landete es dann (glücklicherweise!) doch hier, weil es meine Mutter lesen wollte. Nachdem ich dann einige durchweg positive Rezensionen gelesen hatte, war dann meine Neugier doch geweckt, also habe ich den Roman mal eben kurz ausgeliehen. Dank Klaus Cäsar Zehrers lebhaften Schreibstils waren die ersten hundert Seiten im Nu gelesen und ich war völlig eingenommen von der sagenhaften Geschichte über ein Genie, das keines sein wollte.

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Rückblick: Lesemonat Dezember 2016

Von einem lesetechnisch ziemlich zufriedenstellenden Monat

Eigentlich beginnt man mit dem neuen Jahr ja bekanntermaßen ein neues Kapitel und theoretisch habe ich ja bereits mein Resümee zum vergangenen Lesejahr gezogen, aber meinen Rückblick auf den Lesemonat 2016 möchte ich – neues Jahr hin oder her – doch nicht unter den Tisch fallen lassen. Zumal der Dezember für mich lesetechnisch eigentlich relativ erfolgreich war. Zumindest im Vergleich zum November, in dem ich lediglich drei Romane bezwingen konnte. Diesmal sind’s trotz Weihnachts- und Unistress immerhin drei Romane und zwei Kurzgeschichtensammlungen geworden und das freut mich doch ziemlich! Noch dazu war diesmal nichts dabei, was mich sonderlich viel Zeit oder Nerven gekostet hätte, sondern eigentlich haben mir alle fünf Bücher ganz gut bis sehr gut gefallen.

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Rezension: “Vincent” von Joey Goebel

Der Preis hoher Kunst

Ich habe es schon lange aufgegeben, Radio zu hören. Von der größtenteils immer gleichen Dosenmusik von David Guetta, Rihanna und Konsorten bluten mir die Ohren. Auch ins Kino gehe ich nur noch sehr selten, vielleicht noch zwei oder drei Mal im Jahr, Tendenz eher abnehmend. Hier scheint mir langsam (mit wenigen Ausnahmen) genauso alles immer mehr zu demselben Einheitsbrei zu werden. Kein Wunder also, dass mir die Grundidee hinter der ausgeklügelten Strategie des Unternehmens „New Renaissance“, wie sie in Joey Goebels Roman Vincent beschrieben wird, zunächst zusagte. Denn Ziel der Firma ist es, die (amerikanische) Kultur zu verbessern bzw. von Grund auf zu reformieren. Eigentlich ein löblicher Kerngedanke. Der einzige Haken daran: Die Umsetzung. Um zu garantieren, dass die Quelle an großen Musikhits und kreativen Drehbüchern für Film und Fernsehen möglichst nie versiegt, sorgt das Unternehmen dafür, dass seine Schützlinge, die Künstler, durch Leiderfahrungen kreativ bleiben. Ein eigens dafür ausgewählter „Manager“ hat daher die Aufgabe, den jeweiligen Künstler auf Schritt und Tritt zu begleiten, sein Leben zu manipulieren und ihm dann und wann der Inspiration wegen physischen oder psychischen Schmerz zuzufügen.

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