Rezension: “A Ladder to the Sky” von John Boyne

Zu viel Ehrgeiz ist nicht gut

Wie sehr habe ich mich gefreut, als ich erfuhr, dass John Boyne, einer meiner liebsten englischsprachigen Autoren, nach seinem wunderbaren Roman The Heart’s Invisible Furies etwas mehr als ein Jahr später schon sein nächstes Werk nachlegt. Der Klappentext zu A Ladder to the Sky klang vielversprechend und als dann die ersten Buchbesprechungen eintrudelten, stieg meine Neugier fast ins Unermessliche. Vor allem Hannah Beckermans Rezension im Guardian, in der Boynes neuestes Werk als eine „deliciously dark“ und „ingeniously conceived“ Erzählung beschrieben wird, riss mich mit ihrer Euphorie mit: Ich war mir sicher, dass Boyne damit (mal wieder) genau meinen Geschmack treffen würde. Umso bitterer und enttäuschender war es letzten Endes für mein sonst so treues Fanherz, dass mich Boyne mit A Ladder to the Sky nach all der Begeisterung für die Bücher, die ich bis jetzt von ihm gelesen habe, nicht wirklich überzeugen konnte.

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Rückblick: A Year in Books 2018

Lesestatistiken und Tops und Flops 2018

Das neue Lesejahr 2019 ist schon wieder fast einen ganzen Monat alt und der letzte Leserückblick des vergangenen Jahres ist auch schon erschienen, das bedeutet, dass ich den Gesamtrückblick auf das Lesejahr 2018 wohl auch nicht noch länger hinauszögern sollte – auch wenn ich ihn zugegebenermaßen gerne noch etwas vor mir hergeschoben hätte. In den letzten Leserückblicken und auch auf Instagram ist es ja auch wahrscheinlich schon mehr als deutlich durchgeklungen: 2018 war kein sonderlich erfolgreiches Lesejahr für mich und es lässt mich, wenn ich ehrlich bin, recht frustriert zurück. Deshalb würde ich mich auch lieber davor drücken, mich noch mal intensiv damit auseinanderzusetzen, aber andererseits kann ich danach dann auch erst richtig damit abschließen und vielleicht lässt sich ja daraus auch die eine oder andere Lehre ziehen, die ich mit in ein hoffentlich erfolgreich(er)es Lesejahr 2019 nehmen kann.

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Rückblick: Lesemonate Juli und August 2018

Überraschend viele Bücher, leider wenig Mitreißendes

Der neue Monat hat erst frisch begonnen, das bedeutet: Diesmal bin ich tatsächlich einmal pünktlich dran mit meinem Leserückblick. Ja, ich weiß, er erscheint nur alle zwei Monate und deshalb verwende ich im Falle des Rückblicks auf den Lesemonat Juli „pünktlich“ als einen etwas „dehnbaren“ Begriff, aber den Leserückblick nur noch alle zwei Monate zu posten, hat sich mittlerweile als durchaus sinnvoll erwiesen, da ich in manchen Monaten leider nur sehr wenig lese und sich ein monatlicher Rückblick deshalb lohnen würde – so, wie jetzt zum Beispiel im Juli: In den vier Wochen habe ich lediglich ein Buch geschafft. Eine ziemlich traurige Bilanz, aber immerhin hat der darauffolgende Monat August das wieder wettgemacht: Hier hatte ich einen regelrechten Lauf und habe immerhin fünf Bücher plus das Leseprobenheft zum Deutschen Buchpreis gelesen. Zugegeben, zwei der fünf Bücher hatte ich bereits davor schon mal angefangen und deshalb einen kleinen Vorsprung, aber trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass es am Ende so ein für meine Verhältnisse großer Stapel an gelesenen Büchern sein würde – erst recht nicht, nachdem darunter mit der Ausnahme von einem Buch nichts dabei war, was mich richtig fesseln konnte. Das, wiederum, ist bzw. war doch recht frustrierend, dennoch hielt mich dieser Umstand nicht davon ab, weiterzulesen. Und jetzt bin ich, wie es scheint (und hier klopfe ich jetzt dreimal auf Holz), wieder auf einem besseren Weg, was die Bücherauswahl angeht. Aber nun erstmal zu den in letzter Zeit gelesenen Büchern:

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Rezension: “The Heart’s Invisible Furies” von John Boyne

Extrem erschütternd und unglaublich humorvoll – Eine tragikomische irische Lebensgeschichte

In meinen Rezensionen zu The Boy in the Striped Pyjamas und Stay Where You Are and then Leave dürfte meine Begeisterung für John Boynes Werke und vor allem sein Erzähltalent bereits deutlich durchgeklungen sein. Ich finde es zutiefst bewundernswert, wie der irische Autor es immer wieder schafft, außergewöhnliche Geschichten auf so eine eindrucksvolle Weise zu erzählen, dass der Leser bewegt und zum Nachdenken angeregt wird. Dennoch hätte ich nicht geglaubt, dass Boyne noch einmal einen ähnlich berührenden Roman wie The Absolutist schreiben könnte – mit seinem neuesten Werk The Heart’s Invisible Furies hat er es aber tatsächlich ganz knapp geschafft. Da sein humorvoller Schreibstil die Dramatik der Geschichte jedoch ein klein wenig abdämpft, hat mir John Boyne mit dem vorliegenden Roman nicht derart das Herz gebrochen, wie er es mit The Absolutist getan hat – und das ist eigentlich auch ganz gut so.

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Rezension: “Stay Where You Are and then Leave” von John Boyne

Ein Junge macht sich auf, seinen Vater nach Hause zu holen

Es ist noch gar nicht lange her, da erschien erst die deutsche Übersetzung von John Boynes Roman The Boy at the Top of the Mountain. Besagtes Buch habe ich zwar noch nicht gelesen (obwohl es auch schon länger auf meiner Leseliste steht), dafür habe ich mittlerweile Stay Where You Are and then Leave, welches auch schon eine Weile auf meinem Lesestapel lag, endlich beendet. Ich glaube, dieses Buch könnte auch für all diejenigen interessant sein, denen The Boy at the Top of the Mountain und The Boy in the Striped Pyjamas (meine Rezension zum Buch findet ihr hier) gefallen haben. Und auch dieses Buch hätte im Titel wieder mit „The Boy…“ anfangen können, da auch hier wieder ein kleiner Junge im Mittelpunkt der Geschichte steht, allerdings spielt Stay Where You Are and then Leave nicht wie die anderen beiden Bücher während des Zweiten, sondern während des Ersten Weltkriegs.

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