Bericht: Lesung von Benedict Wells am 7. Mai 2023 in Kempten

Coming of Age im Allgäu der 90er und in den USA der 80er

Als ich im November 2021 in meinem Bericht über den damals vorerst letzten Termin der Lesetour zu dem Roman Hard Land geschrieben habe, dass ich mich bereits auf die nächste Lesetour von Benedict Wells und Jacob Brass freuen würde – wann immer das sein möge – konnte ich nicht ahnen, dass es fast genau eineinhalb Jahre später tatsächlich noch eine Zugabe für mich geben würde. So bekam die Hard LandLesetour nach den Leseterminen 2021 wie bei Konzerttouren großer Musikacts einen zweiten „Leg“ mit zusätzlichen Stops in weiteren Ecken Deutschlands, unter anderem auch in Kempten, was mich, obwohl ich ja bereits die ein oder andere Lesung der Tour erlebt hatte, zu einem Wochenendtrip in die Allgäuer Heimat veranlasste – auch in guter Erinnerung an Wells’ Lesung in Kempten 2017.

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Rezension: “Wintersonne” von Katrine Engberg

Insgel(un-)glück auf Bornholm

Unter allen Herbst/Winter-Neuerscheinungen war Wintersonne wohl diejenige, der ich mit der meisten Spannung, aber vor allem größten Wehmut entgegenblickte, immerhin sollte das das vorerst letzte Wiedersehen mit Katrine Engbergs kongenialem Kopenhagener Ermittlerduo Werner & Kørner werden. Seit dem Erscheinen von Krokodilwächter, dem ersten Teil der Krimiserie, sind mir Engbergs Figuren und auch ihr Erzählstil über die Jahre nämlich extrem ans Herz gewachsen. Auch im neuesten und letzten Fall für Anette und Jeppe, der die Leser:innen diesmal auf die dänische Urlaubsinsel Bornholm führt, findet sich Vieles von dem wieder, was mich bereits an den vorherigen Bänden begeistert hat, dennoch ist auch so Einiges ganz anders – und das hat für mich teilweise ziemlich gut, teils etwas schlechter funktioniert und mich am Ende, gerade auch im Hinblick auf den (scheinbaren?) Abschluss der Serie, etwas zwiegespalten zurückgelassen.

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Rezension: “Die Kunst des Verschwindens” von Melanie Raabe

Eine magische Geschichte über das Suchen und Finden, Fortgehen und Ankommen

Kann eine einzige Begegnung den Lauf eines Lebens verändern? Gibt es tatsächlich so etwas wie Seelenverwandtschaft? Und was bleibt von uns, wenn wir nicht mehr da sind? Fragen, die sich wohl jede*r schon einmal gestellt hat, deren Beantwortung jedoch alles andere als leicht fällt bzw. gar schier unmöglich scheint. Genau diesen Fragen widmet sich Bestsellerautorin Melanie Raabe in ihrem neuesten Werk Die Kunst des Verschwindens und präsentiert ihren Leser*innen darin eine unheimlich faszinierende Annäherung an eben solche Themen, die einem beim Versuch, sie zu greifen, am Ende doch irgendwie wieder entgleiten, und zeigt dabei auf: Ein bisschen Magie kann der Schlüssel sein. Und nicht nur die Geschichte über eine Reise zweier Frauen zueinander hin, voneinander weg und schließlich zu sich selbst zurück hat etwas Magisches an sich, sondern auch das Buch selbst, das sich genretechnisch in keine Schublade stecken lässt, sprachlich und stilistisch brilliert, konstant die Spannung hält, dafür jedoch kein Stück an Tiefe einbüßt und unglaublich berührt.

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Bericht: Frankfurter Buchmesse am 22. Oktober 2022

FBM für Kurzentschlossene – Teil 3/3

All die tollen Erlebnisse am Tag zuvor, die wunderbaren Gespräche und Begegnungen sowie nicht zuletzt auch der abendliche Freudentaumel hatten mich so beschwingt, dass ich noch viel zu lange „Midnights“ von Taylor Swift rauf und runter hörend im Hotelbett verbrachte, bis ich irgendwann einschlafen konnte. Somit gab’s wieder einmal zu wenig Schlaf, aber auch das gehört ja irgendwie zu einer ordentlichen Buchmesse dazu und letztendlich war ich auch bei Weitem nicht die einzige Messebesucherin, die am Samstag in einem zombieähnlichen Zustand über die Messe wandelte, wie ich bei dem ein oder anderen Termin mit anderen Blogger:innen, der am Samstagvormittag noch anstand, erleichtert feststellte.

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