Rezension: “Hard Land” von Benedict Wells

Federleicht & bleischwer: Die Geschichte eines bittersüßen Sommers

Fast genau fünf Jahre ist es her, dass Benedict Wells‘ letzter Roman Vom Ende der Einsamkeit erschienen ist. Sieben lange Jahre hat er damals an seinem Bestseller geschrieben und gefeilt. Und auch wenn er für seinen neuen Roman Hard Land nicht ganz so lange gebraucht hat (und in der Zwischenzeit alles andere als untätig war – 2018 erschien sein Kurzgeschichtenband Die Wahrheit über das Lügen), sind die Jahre und Monate für begeisterte Wells-Fans (wie meine bescheidene Wenigkeit) trotz allem nur langsam ins Land gezogen. Es hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis man das sehnlichst erwartete Buch nun endlich in den Händen halten konnte – nur um dann damit dazusitzen und sich nicht richtig entscheiden zu können, ob man dem Leseverlangen nun direkt nachgeben oder die Vorfreude noch ein kleines bisschen länger auskosten möchte. Startet man dann doch (früher oder auch später) mit dem Lesen, geht es wieder von vorn los: Einerseits fliegt man nur so durch die Seiten, andererseits ist man entweder damit beschäftigt, sich selbst zu bremsen, um die Lektüre möglichst lange genießen zu können, oder legt aber auch ab und zu freiwillig eine Pause ein, um das eben Gelesene zu verdauen. Wahrlich eine emotionale Achterbahnfahrt. So oder so ähnlich geht es auch Wells‘ neuem Protagonisten Sam, der in Hard Land den „schönsten und schlimmsten Sommer [s]eines Lebens“ (S.19) mit vielen nie-enden-sollenden, aber auch mit fast so vielen nie-enden-wollenden Momenten erlebt. Eine bittersüße Coming-of-Age-Geschichte, die mal federleicht, mal bleischwer daherkommt und teilweise zwar etwas schmerzt, aber letzten Endes eben auch irgendwie wieder alles gutmacht – eine große Kunst, die Benedict Wells mittlerweile bis zur Perfektion beherrscht.

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Bericht: Lesung von Joey Goebel am 7. Juni 2019 in Ravensburg

Wenn Literatur und Musik eine unnachahmliche Symbiose eingehen:
Ein Abend mit Joey Goebel und Neon Diamond bei RavensBuch

“Kunst kann nur durch Leid entstehen” – so zumindest lautet die These in Joey Goebels wohl bekanntestem Roman Vincent. Nun, das habe ich in den vergangenen Wochen quasi einmal unfreiwilligerweise für euch getestet und muss sagen: Das trifft hier in meinem Fall nicht wirklich zu, denn knapp drei Wochen ist die Lesung von Joey Goebel in Ravensburg nun her und erst jetzt habe ich es – nach zig erfolglosen Anläufen und in mehreren kleinen Schritten – geschafft, halbwegs die Energie dafür aufzubringen, die passenden Worte für das Erlebte zu finden und sie aufs Papier zu bringen. Dabei war der Abend wirklich denkwürdig und hat es deshalb sehr verdient, festgehalten zu werden. Deswegen hier nun mein Versuch:

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Bericht: LitBlog Convention in Köln am 18. Mai 2019

Frauenpower hoch zehn

So viel ich mir im vergangenen Jahr noch über die Teilnahme an der LitBlogCon den Kopf zerbrochen habe, so wenig habe ich dieses Jahr daran gezweifelt, dass ich das Bloggertreffen wieder besuchen würde – das war mir bereits unmittelbar nach der letzten LBC klar. 2018 hatte ich es viel zu sehr genossen, auf der LBC liebe Bloggerkolleginnen zu treffen, mehr über bestimmte Autoren und Autorinnen zu erfahren oder diese sogar kennenzulernen, mich mit Leuten aus dem Literaturbetrieb auszutauschen und mich mit all diesen großartigen Büchermenschen über das zu unterhalten, was uns verbindet: Die Leidenschaft für Literatur. Das alles sollte auch dieses Jahr wieder drin sein und darauf wollte ich nicht erst bis zur Frankfurter Buchmesse warten – auch wenn die LBC nur zwei Tage nach meiner Rückkehr aus dem Nordamerikaurlaub stattfinden sollte und ich dort wegen des Jetlags wahrscheinlich wie ein Zombie umherwandeln würde. Davon blieb ich letztendlich aber glücklicherweise dann doch verschont (was ich von der Hinreise allerdings nicht behaupten kann… :D) und so stand einem rundum buchigen Tag in Köln nichts im Wege.

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Rückblick: Lesemonate März und April 2019

Ein üppiger, bunter Blumenstrauß aus Geschichten

Der April ist zwar noch nicht ganz zu Ende, aber da es für mich Anfang Mai auf Reisen geht und ich davor ohnehin nicht mehr groß zum Lesen – geschweigedenn zum Bücherkaufen – kommen werde, möchte ich jetzt all dem Packstress zum Trotz noch (mehr oder weniger) geschwind die Lesemonate März und April hier festhalten. Nachdem ich mich ja bereits über die ersten beiden erfolgreichen Lesemonate des Jahres gefreut hatte, konnte ich in den letzten acht Wochen sogar noch eine Schippe drauflegen: Während es im Januar und Februar insgesamt sieben gelesen Bücher waren, habe ich im März allein sieben Bücher und im April noch einmal vier weitere gelesen. Damit habe ich über ein Drittel meines angepeilten Jahresleseziels von 30 Büchern innerhalb von zwei Monaten gelesen, womit ich absolut nicht gerechnet hatte. Eine Sache allerdings hat mich nicht überrascht: Dass bei so einer (zumindest für mich) großen Fülle an Büchern das Spektrum entsprechend weit ist und die Qualität variiert. Somit war von zwei bis fünf Sternen (ja, 1 Sterne-Bewertungen gibt es bei mir so gut wie gar nicht) alles vertreten – und zwar in Form von zwei Ausreißern nach unten, einigen durchschnittlichen Geschichten, ziemlich guten Büchern und auch einem absoluten Highlight. Gleichzeitig sind jedoch auch so viele Bücher wie selten zuvor in meinem Regal neu eingezogen, vor allem im März. Vielleicht hat mich der bei dem für mich rasanten Lesetempo schneller schwindende SuB dazu angestiftet, man weiß es nicht. Aber bevor ich hier nach Erklärungen für diese kleine Eskalation ringe, gehe ich lieber erstmal auf die gelesenen Bücher ein, von denen eh auch einige Neuzugänge sind:

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Rückblick: Lesemonate Januar und Februar 2019

Ein ziemlich guter Start ins neue Lesejahr

Gerade eben habe ich noch den Rückblick zum vergangenen Lesejahr geschrieben und mich ein bisschen über die für mich etwas dürftige Bilanz beklagt, da sind auch schon wieder die ersten zwei Monate des neuen Lesejahrs vergangen und lassen mich recht zufrieden zurück. Vielleicht ist es ja ab und zu doch einmal ganz hilfreich, sich ein bisschen über Dinge zu beschweren, die nicht so gut laufen? Woran es letztendlich auch lag: Scheinbar mit dem Schwung vom Jahresende ging es für mich im Januar und Februar mit der Buchauswahl ähnlich gut weiter wie im November und Dezember. Bei insgesamt sieben gelesenen Büchern war zum Glück kein einziger Ausreißer nach unten dabei, drei waren mittelmäßig, zwei haben mich sehr begeistert und einige habe ich im 4-Punkte-Bereich angesiedelt, d.h. sie waren für mich qualitativ auch über dem Durchschnitt und haben mir gut gefallen. Überrascht war ich auch, dass es im Februar doch noch vier gelesene Bücher wurden (und damit im Januar drei), denn in den letzten Wochen hatte ich wieder einmal eine Netflix-Phase und habe eine Serie nach der anderen „durchgesuchtet“, sodass das Lesen für eine Weile etwas kürzer gekommen ist. Aber gerade der Februar war es dann auch, der die beiden ersten Lesehighlights des Jahres hervorbrachte. Welche das waren? Erst einmal der Reihe nach:

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