Rezension: “Die Farben des Sees” von Rike Richstein

Feinsinnige und tiefgehende Liebeserklärung an den Bodensee

Seit mehr als 13 Jahren sehe ich den Bodensee fast täglich, manchmal ganz aus der Nähe, manchmal nur aus der Ferne, und in der Zeit habe ich sicherlich unzählige Stunden damit verbracht, den Blick über das Wasser schweifen zu lassen, seine Farben mal mehr, mal weniger bewusst wahrzunehmen, dabei den eigenen Gedanken nachzuhängen und über (un-)mögliche „Was wäre (gewesen), wenn…“-Szenarien oder die eine oder andere (nicht) getroffene Entscheidung zu sinnieren. Die junge Autorin Rike Richstein hat sich vom Bodensee und all seinen Nuancen zu einem berührenden Roman inspirieren lassen, der sich genau um die richtigen und falschen Entscheidungen im Leben dreht und sich gleichzeitig wie eine Liebeserklärung an das Schwäbische (bzw. Badische) Meer liest.

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Bericht: Lesung von Benedict Wells am 7. Mai 2023 in Kempten

Coming of Age im Allgäu der 90er und in den USA der 80er

Als ich im November 2021 in meinem Bericht über den damals vorerst letzten Termin der Lesetour zu dem Roman Hard Land geschrieben habe, dass ich mich bereits auf die nächste Lesetour von Benedict Wells und Jacob Brass freuen würde – wann immer das sein möge – konnte ich nicht ahnen, dass es fast genau eineinhalb Jahre später tatsächlich noch eine Zugabe für mich geben würde. So bekam die Hard LandLesetour nach den Leseterminen 2021 wie bei Konzerttouren großer Musikacts einen zweiten „Leg“ mit zusätzlichen Stops in weiteren Ecken Deutschlands, unter anderem auch in Kempten, was mich, obwohl ich ja bereits die ein oder andere Lesung der Tour erlebt hatte, zu einem Wochenendtrip in die Allgäuer Heimat veranlasste – auch in guter Erinnerung an Wells’ Lesung in Kempten 2017.

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Bericht: Frankfurter Buchmesse am 21. Oktober 2022

FBM für Kurzentschlossene – Teil 2/3

Frisch erholt nach einem tollen Messestart am Donnerstag, ging es am Freitag weiter mit einem vollen Programm mit dem ein oder anderen Blogger:innentreffen, wunderbaren Wiedersehen, kleinen und großen Fanmomenten und einer ziemlich emotionalen Preisverleihung.

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Bericht: Frankfurter Buchmesse am 20. Oktober 2022

FBM für Kurzentschlossene – Teil 1/3

Drei lange Jahre lag die letzte Buchmesse für mich – wie auch für viele andere Buchmenschen -– mittlerweile zurück. Die Leipziger Buchmesse musste in der Zwischenzeit pandemiebedingt komplett pausieren (abgesehen davon hatte ich diese bisher ja auch noch nie besucht) und auf einen Besuch der Frankfurter Buchmesse 2021, die unter strengen Corona-Auflagen hybrid und mit deutlich weniger Aussteller:innen stattfand, habe ich verzichtet. Da ich für 2022 von einer möglicherweise ähnlich abgespeckten Version ausgegangen war, hatte ich mich ursprünglich auch gegen den Besuch der diesjährigen Frankfurter Buchmesse entschieden und in der Annahme, auch diesmal nicht allzu viel zu verpassen, fröhlich andere Dinge (wie beispielsweise einen Konzertbesuch in Zürich am theoretisch ersten Messetag) geplant. Nachdem ich dann jedoch etwa zwei Wochen vor Messebeginn immer mehr Programmeinblicke bekam und sah, dass ein paar meiner liebsten Autor:innen vor Ort sein würden, der Lieblingsverlag dort sein 70. Jubiläum mit einer hochkarätigen Veranstaltung feiern würde und viele liebgewonnene Bloggerkolleg:innen die Messe besuchen würden, veranlasste mich die sogenannte „FOMO“ (Fear of Missing Out, dt. die Angst, etwas zu verpassen), eine 180-Grad-Kehrtwendung einzulegen und mich last minute um die An- und Abreise sowie eine Unterkunft zu kümmern. Und was soll ich sagen? Ich bereue diesen Spontantrip und damit verbundenen kurzfristigen Planungsstress kein bisschen, denn nach all den wunderbaren Dingen, die ich in diesem Jahr auf der Frankfurter Buchmesse erleben durfte, bin ich so froh und dankbar, mich doch noch umentschieden zu haben. Aber erstmal der Reihe nach…

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Bericht: Lesungskonzert von Benedict Wells und Thees Uhlmann am 11. September 2022 in Zürich

“Bruce, der Tod und wir”

Der eine hatte erst vor einigen Monaten seinen Debütroman Sophia, der Tod und ich veröffentlicht, der andere jüngst seinen mittlerweile vierten Roman Vom Ende der Einsamkeit, der auch bald zum Bestseller avancieren sollte – da trafen Thees Uhlmann und Benedict Wells zum ersten Mal bei der lit.cologne 2016 aufeinander. Die Bühnenbegegnung zwischen dem norddeutschen Musiker/Neuautor und dem deutsch-schweizerischen Schriftsteller verlief schließlich so positiv, dass es fünf Jahre später auf der lit.cologne 2021 eine Wiederholung des Treffens gab: Diesmal ging es hauptsächlich um Wells’ neuen Roman Hard Land, die 80er, Bruce Springsteen und die USA und man musste nicht einmal live vor Ort dabei sein (dafür reichte nämlich auch der Livestream), um zu erkennen, dass hier Zwei ziemlich gut miteinander können. Groß war hier daher die Freude, als die beiden drei Lesungskonzerte im Herbst unter dem Titel „Bruce, der Tod und wir“ ankündigten. Den Auftakt machte dabei ein genial unterhaltsamer,  durch und durch euphancholischer Lesungsabend im Bogen F in Zürich mit zwei starken Persönlichkeiten, die zunächst wohl nicht gegensätzlicher sein könnten und doch irgendwie auf einer Wellenlänge unterwegs sind – und zwar nicht nur wegen ähnlicher Interessen oder Themen in ihren Werken, wie Wells und Uhlmann am vergangenen Sonntag auf eine absolut kurzweilige, launige sowie inspirierende Art unter Beweis stellten.

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