Chaos, Terroristen und „Piraten“: Ein zeitgenössisches Porträt Somalias

Vor einigen Wochen habe ich mit The Orchard of Lost Souls von Nadifa Mohamed bereits einen Roman vorgestellt, der in Somalia spielt und die Anfänge des bis heute andauernden landesweiten Konflikts schildert. In jener Rezension habe ich auch Mohameds Landsmann und Schriftstellerkollegen Nuruddin Farah erwähnt, der sich in all seinen Werken mit seinem Heimatland beschäftigt und seine aktuellste Trilogie ebenfalls dem Somalischen Bürgerkrieg widmete. Crossbones, der letzte Teil dieser Trilogie, behandelt eine der aktuellsten Episoden in der Geschichte des Landes: Den Aufstieg von religiösen Fanatikern, Terroristen und Piraten. In einem politischen Thriller beschreibt Farah die explosive Stimmung in Somalia gegen Ende des Jahres 2006 und rückt – auch als Reaktion auf die westliche Berichterstattung – die gesellschaftlichen und historischen Geschehnisse in dem Land in ein neues Licht.