Rückblick: Lesemonate Mai und Juni 2018
Acht relativ gute Lesewochen
Schon wieder Mitte Juli und ich habe hier noch nicht einmal die Bilanz für die beiden Lesemonate Mai und Juni gezogen – das möchte ich mit diesem Post nun aber schleunigst nachholen! Die (größtenteils ziemlich) tollen Bücher, die ich in den letzten beiden Monaten gelesen habe, sollen nämlich auf keinen Fall unter den Tisch fallen. Zwar lief’s im Mai erstmal – wie bereits im letzten Monatsrückblick vermutet – lesetechnisch nicht so rund, aber es zählt ja Qualität und nicht Quantität, oder? Denn meine einzige Lektüre im Mai hat mir immerhin sehr gut gefallen und mich, wenn man so will, wieder auf den Geschmack gebracht, denn im Monat darauf habe ich dann sogar vier Bücher geschafft. Insgesamt konnten mich hier zwar nicht alle Romane gleichermaßen begeistern, dafür hat ein großes Highlight aber sowieso alles überstrahlt. Welches Buch das wohl war? Vielleicht hat der/die ein/e oder andere bereits eine Vermutung, weil ich da wohl ein bisschen durchschaubar bin, ansonsten kommt hier aber auch schon gleich die Auflösung:
Gelesen im Mai und Juni 2018
Heinrich Bölls Irisches Tagebuch hat mich auf meiner Irlandreise begleitet (auch wenn ich dort nicht viel zum Lesen gekommen bin) und war auch meine einzige Lektüre im Mai. Dieser Klassiker stand schon eine ganze Weile auf meiner Leseliste und, wie mir erst vorhin bewusst wurde, auch auf meiner mittlerweile zugegebenermaßen etwas in Vergessenheit geratenen „100 Bücher“-Liste, somit konnte ich sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Nach Die verlorene Ehre der Katharina Blum hat mir auch Irisches Tagebuch wieder sehr gut gefallen und so möchte ich bald wieder ein Werk von Böll lesen – empfehlt mir hier gerne was, wenn ihr mögt!
Anfang Juni erschien auch endlich Das Feld von Robert Seethaler, eine der beiden Neuerscheinungen diesen Jahres, auf die ich mich am meisten gefreut habe bzw. freue. Da ich in den ersten beiden Juniwochen allerdings gewissermaßen fernab jeglicher Zivilisation war, musste ich mich ein bisschen gedulden, bis ich das Buch in den Händen halten konnte – und ich kann nur sagen: Es war wirklich eine kleine Qual für mich! Am 10. Juni konnte ich den neuen Seethaler jedoch endlich in meinen Händen halten und habe ihn in einem Rutsch auf einer Zugfahrt gelesen. Ich denke, der Umstand, dass ich das Buch regelrecht verschlungen habe, spricht schon für sich allein, aber die Tatsache, dass ich es etwa eine Woche später noch einmal gelesen habe lesen musste, ist wahrscheinlich noch aussagekräftiger. Dabei möchte ich es bis zur Veröffentlichung einer ausführlichen Rezension, die noch folgen wird, erstmal belassen. In der Zwischenzeit könnt ihr ja aber gerne mal in den Bericht über die Seethaler-Lesung, die ich Ende Juni besucht habe, reinlesen, um euch ein Bild von Das Feld zu machen.
Die LitBlog Convention in Köln, die ich Anfang Juni besucht und über die ich HIER berichtet habe, ist schuld daran, dass ich nun unbedingt Was man von hier aus sehen kann von Mariana Leky lesen wollte, schließlich lag der Roman auch schon lange genug auf meinem Lesestapel. Und was soll ich sagen? Enttäuscht wurde ich auf alle Fälle nicht, allerdings flachte meine anfängliche Begeisterung für das Buch leider mit der Zeit ab. Sprachlich und stilistisch hat mir Lekys Bestseller zwar von der ersten bis zur letzten Seite ausnahmslos gut gefallen und konnte vor allem mit seinem Humor bei mir punkten, doch die Geschichte konnte mich nicht bis zum Schluss fesseln. Irgendwann waren es für ich ein paar zu viele Zufälle auf einmal und alles ein bisschen zu vorhersehbar. Insgesamt bin ich aber froh, Was man von hier aus sehen kann endlich gelesen zu haben.
Von Peter Stamm hatte ich bisher noch nichts gelesen, aber der Klappentext seines neuesten Romans Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt hat mich so neugierig gemacht, dass ich mir das Buch dann relativ spontan bei einem Einkaufsbummel gekauft habe. Die Geschichte und vor allem die Idee hinter dem Buch klang superspannend und ich war mir fast sicher, dass Stamm damit genau meinen Geschmack treffen würde, aber leider hatte ich mich hier ziemlich geirrt, denn am Ende ließ mich Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt sprichwörtlich gleichgültig zurück, denn die Geschichte hat mir leider kaum bis gar nichts gegeben und auch sprachlich konnte mich Stamm nicht begeistern. Wahrscheinlich sollte und werde ich ihm nochmals eine Chance geben, aber bis dahin wird’s jetzt wohl noch ein bisschen dauern.
Neuzugänge im Mai und Juni 2018
Neben den gerade erwähnten beiden Romanen Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt und Das Feld sowie den vielen tollen Büchern, die in der LBC-Goodie Bag waren (Foto siehe Beitrag), sind bei mir in den Monaten Mai und Juni lediglich zwei neue Bücher eingezogen:
I Know Why the Caged Bird Sings von Maya Angelou habe ich mir im Mai für einen Buddy Read auf Instagram zugelegt, für den ich jedoch wegen der Irlandreise und einer Fortbildung letztendlich leider keine Zeit mehr hatte. Da das Buch jedoch schon länger auf meiner Leseliste stand, war der Kauf aber ja nicht umsonst und ich bin mir sicher, dass es auch nicht allzu lange warten muss, bis ich es lesen werde.
The Good People von Hannah Kent war ein absoluter Spontankauf bei einem Besuch in meiner Heimatbuchhandlung. Beim Stöbern in den Regalen mit englischsprachigen Büchern habe ich mich direkt in das wunderschöne Cover verliebt und da ich von einer Freundin bereits nur Positives über Kents Romane gehört hatte, habe ich dann auch nicht lange überlegt. Außerdem spielt die Geschichte in Irland und das passt ja auch ganz gut zu meinen Lektüren in diesem Jahr.
Was den Ausblick für die kommenden zwei Monate, von denen ja einer auch schon wieder zur Hälfte rum ist, angeht, kann ich noch nicht wirklich sagen, wohin es lesetechnisch gehen soll. Immerhin läuft es bis jetzt aber ganz passabel, aktuell lese ich sogar zwei Bücher parallel und das kam bei mir schon eine ganze Weile nicht mehr vor. Allerdings fesselt mich gerade keiner der beiden Romane so richtig und ich ertappe mich beim Lesen immer wieder dabei, wie ich gedanklich abschweife und nicht ganz bei der/den Geschichte/n bin. Somit habe ich die letzten Tage auch (leider) wieder eher mit Netflix verbracht, anstatt zu lesen. Aber das sind bei mir eh immer so Phasen und nächste Woche kann’s auch schon wieder ganz anders aussehen, von daher warte ich jetzt einfach mal gespannt ab, was die nächsten sechs Wochen noch an guter Lektüre für mich bereithalten.
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