Rückblick: Lesemonat September 2017
Ein angenehmer Lesemonat im Zeichen etwas dickerer Wälzer
Nachdem der August ja lesetechnisch ziemlich enttäuschend verlief, kann ich jetzt zum Glück sagen: Der Lesemonat September verlief ziemlich gut. Ich habe mir nach der Abgabe meiner Masterarbeit ein paar Wochen Zeit genommen, um möglichst viel zu lesen und mir vor allem all jene Bücher vorzunehmen, die ich schon seit Längerem lesen wollte. Doch erst einmal musste ich mich natürlich aus meinem kleinen Lesetief hieven. Meine Maßnahme gegen die Leseflaute lautete dann: Jetzt wirds ernst von Robert Seethaler. Das war auch schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn mich dann erst mein zweites Buch im September, The Heart’s Invisible Furies von John Boyne, wieder so richtig zum Lesen motivieren konnte. Mit seinen knapp 600 Seiten war Boynes Roman auch einer von insgesamt drei dickeren Schmökern, die ich im letzten Monat gelesen habe. Alles in allem zählt der September mit sieben gelesenen Büchern dann wohl auch zu den leseintensivsten Monaten dieses Jahres. Der letzte Lesemonat gestaltete sich auch insofern als recht angenehm, als dass keine großen Enttäuschungen dabei waren, auch wenn ich vier von den sieben Büchern eher mittelmäßig fand. Immerhin zwei Bücher haben mir ziemlich gut gefallen und eines hat mich unheimlich begeistert und zählt nun definitiv zu den Lesehighlights des Jahres. Hier also nun wie gewohnt meine kurzen Leseeindrücke:
Gelesen im September 2017
Jetzt wirds ernst von Robert Seethaler: Wie bereits erwähnt, war das mein letzter Seethaler, den ich mir deswegen auch ein bisschen aufgehoben hatte. Natürlich wird hierzu – wie könnte es anders sein? – bald noch eine ausführliche Rezension folgen, aber hier schon einmal so viel: So richtig überzeugt hat mich das Buch nicht, was vor allem an der etwas langweiligen Geschichten lag. Schade.
The Heart’s Invisible Furies von John Boyne: Da haben wir es, mein liebstes Buch im letzten Monat und eines meiner literarischen Highlights dieses Jahres. Die berührende Geschichte, die Boyne auf so eine humorvolle Weise erzählt, hat mich absolut mitgerissen. Mehr möchte ich aber auch hier noch gar nicht verraten, da hierzu noch eine ausführliche Rezension folgen wird.
Conclave von Robert Harris: Harris zählt ja, wie ich in meinem #Buchpassion-Beitrag erwähnt habe, zu meinen Lieblingsautoren. Entsprechend gespannt war ich auf Conclave. Meinen hohen Erwartungen wurde es aber leider nicht so wirklich gerecht. Es war sicherlich nicht schlecht, aber auch nichts Weltbewegendes. Einiges war sogar recht vorhersehbar, auch wenn ich den Plottwist am Ende fast ein bisschen witzig fand.
By Gaslight von Steven Price: Von diesem Roman hatte ich mir eindeutig mehr erhofft, aber am Ende war er lediglich „ganz okay“ und ich würde ihn nicht unbedingt weiterempfehlen. Auch wenn By Gaslight als Mysterythriller ausgelegt ist, fand ich die Geschichte wenig spannend. Ich hatte eher das Gefühl, dass es sich hier um eine Charakterstudie handelt. Da ich es ja (bis jetzt) nicht über’s Herz bringe, Bücher abzubrechen, habe ich mich tatsächlich durch die 700+ Seiten gequält, aber viel geblieben ist mir von der Geschichte letztlich nichts.
Wie man es vermasselt von George Watsky: Auf dieses Buch war ich ja richtig neugierig und ich muss sagen, die Lektüre hat wirklich Spaß gemacht. Sowohl eine Rezension zum Buch als auch ein Bericht über die Lesung von George Watsky am 28. September in Tübingen werden demnächst folgen.
Das Floß der Medusa von Franzobel: Auch an diesen Roman hatte ich hohe Erwartungen, die in vielen, aber nicht in allen Punkten getroffen wurden. Franzobels Schreibstil und Sprache waren für mich neuartig und interessant und das Buch las sich dadurch sehr flüssig, allerdings hatte ich mir die Erzählung anders (vielleicht noch dramatischer?) vorgestellt, was vielleicht daran liegt, dass ich mich vor Jahren auch schon einmal mit der Geschichte um den Schiffbruch der Medusa beschäftigt hatte. Außerdem war ich mit der Schwerpunktsetzung des Autors nicht immer ganz einverstanden. Falls ich Zeit und Muße finde, wird es hierzu eventuell auch noch eine Rezension geben.
The Underground Railroad von Colson Whitehead: Auch hier muss ich sagen, dass mich dieser doch so viel gelobte Roman leider ebenfalls nicht vollends überzeugen konnte. Thematisch hat mich das Buch natürlich sehr angesprochen und ich fand es auch sehr interessant, doch leider sagte mir Colson Whiteheads Erzählstil nicht wirklich zu. Ich empfand die vielen Abschnitte und Sprünge in der Geschichte als etwas störend und die komplette Geschichte als etwas lieblos erzählt. Jedenfalls konnte mich der Roman nicht so richtig fesseln und ich ertappte mich immer wieder dabei, abzuschweifen – das ist nie ein gutes Zeichen.
Neuzugänge im September 2017
Im letzten Monat zogen so viele neue Bücher ein wie schon lange nicht mehr. Zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen (bzw. seht ihr es ja selbst), dass ich viele der Neuzugänge auch schon wieder gelesen habe und die restlichen folgen ebenfalls bald.
Terrorist von John Updike: Dieses Buch habe ich mir für ein Uniseminar besorgt, das ich dieses Semester zur Vorbereitung für die mündliche Prüfung besuchen werde. Die Geschichte klingt sehr interessant und ich werde es auf alle Fälle sehr bald lesen.
Falling Man von Don DeLillo: Auch dieser Roman steht auf der Leseliste des besagten Seminars. Das Buch handelt von den Anschlägen am 11. September 2001. Ich bin gespannt, wie DeLillo das Thema hier verarbeitet hat.
By Gaslight von Steven Price: By Gaslight habe ich mir spontan gekauft, als ich vor der Lesung von Arundhati Roy in der Osianderschen Buchhandlung in Tübingen gestöbert habe. Die Geschichte spielt nämlich im viktorianischen London (eine meiner Lieblingsepochen!) und ich hatte kurz davor auch erst vier Staffeln der Serie Ripper Street förmlich „durchgesuchtet“ und wollte unbedingt noch ein bisschen in dieser Zeit bleiben. Doch leider stellte sich By Gaslight als ziemlicher Fehlkauf heraus.
Wie man es vermasselt von George Watsky: Hierbei handelt es sich um ein Leseexemplar und ich habe das Buch, wie oben schon erwähnt, sehr gerne gelesen. Genaueres gibt es in Bälde in Form einer ausführlichen Rezension.
Vintage von Grégoire Hervier: Als ich Wie man es vermasselt in der Buchhandlung abgeholt habe, musste auch Vintage von Grégoire Hervier mit – ich hatte schon ein paar Wochen mit dem Roman geliebäugelt und letztendlich konnte ich nicht mehr widerstehen. Ich würde das Buch gerne noch vor der Frankfurter Buchmesse lesen und ich hoffe, dass ich das noch rechtzeitig schaffe.
Das Floß der Medusa von Franzobel: Ich habe ja lange überlegt, ob ich mir das Buch zulegen soll, aber als meine Mama dann auch Interesse daran zeigte, durfte es hier dann doch noch einziehen – definitiv auch nicht die allerschlechteste Investition, denke ich. 😉
The Underground Railroad von Colson Whitehead: Auch in diesem Fall war ich im Buchladen bereits einige Male um das Buch herumgeschlichen, bis ich mich schließlich doch dafür entschied. Ich war mir lange nicht sicher, ob der Roman (trotz der Thematik, die mir ja durchaus zusagt) wirklich etwas für mich ist. Nachdem ich es nun gelesen habe, muss ich zugeben, dass ich mit meinen Zweifeln letztendlich gar nicht einmal so danebenlag.
Das Genie von Klaus Cäsar Zehrer: Eigentlich hat sich ja meine Mama dieses Buch gekauft, aber ich war dann nach allem, was ich über Zehrers Debut gehört hatte, so neugierig, dass ich es mir geschnappt habe. Mittlerweile habe ich es schon zur Hälfte gelesen und es gefällt mir bisher recht gut.
Alles in allem kann ich mich wirklich nicht darüber beklagen, wie der Lesemonat September verlaufen ist. Es wäre schön, wenn ich auch diesen Monat so viel lesen könnte, aber ich schätze, das werde ich nicht mehr ganz schaffen, da einige Termine anstehen und dann ja auch das Wintersemester beginnt und ich mich wieder den Prüfungsvorbereitungen widmen sollte. Jetzt freue ich mich aber erst einmal auf die Frankfurter Buchmesse, die bereits nächste Woche stattfindet und die ich zum allerersten Mal besuchen werde – ich bin wirklich schon ganz aufgeregt! Ich rechne ja auch fast damit, dass der Bücherkauf dort auch ein kleines bisschen eskalieren wird… Wie’s mir dann tatsächlich auf meiner ersten Buchmesse erging und wie der Lesemonat Oktober sonst noch verlaufen ist, werdet ihr hier natürlich wie immer erfahren!
Nun zu euch: Welche Bücher habt ihr denn in den letzten Wochen gelesen und welche Schätze sind neu hinzugekommen? Wie immer würde ich mich über Kommentare und Empfehlungen freuen!
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