„The grass is always greener on the other side” – oder doch nicht?!

Blumige, leicht dramatisch anmutende Buchcover? Eher nicht so meins, da sind mir subtilere Covergestaltungen eigentlich lieber. Was jedoch geheimnisvolle, ambivalente und offensichtlich deutungsbeladene Buchtitel betrifft, da gehe ich schon eher mit. An neuen, (zumindest mir) noch relativ unbekannten Autor*innen bin ich sowieso immer interessiert, und so war meine Neugier geweckt, als ich im vergangenen Sommer auf Kleine Paläste von Andreas Moster gestoßen bin. Lediglich dreizehn Wörter – nämlich den allerersten Satz – hat es beim Probelesen gebraucht, um mich in die Geschichte zu ziehen, und nach dem Prolog war es dann komplett um mich geschehen: Der lakonische, zynische Erzählton, die schiere Skurrilität der geschilderten Szenerie sowie eine noch nicht ganz auszumachende düstere, atmosphärische Grundstimmung gepaart mit einer imposanten Sprachgewalt, die einen direkt umhaut, trafen bei mir – sprichwörtlich – ins Schwarze und die darauffolgenden Kapitel versprachen noch mehr davon. Dieses Buch musste ich (weiter-)lesen! Und mein von Anfang gutes Gefühl bezüglich des Romans sollte mich nicht trügen: Kleine Paläste wurde für mich zu einem absoluten Lesehighlight im vergangenen Jahr.