Rezension: “Der längste Schlaf” von Melanie Raabe

Auf dem schmalen Grat zwischen Traum und Wirklichkeit 

Wer kennt die Art von Träumen nicht, die so echt wirken, dass die Grenzen zwischen dem Imaginären und dem wahren Leben für einen kurzen oder auch längeren Moment verschwimmen und man sich nach dem Aufwachen vorübergehend nicht sicher sein kann, ob man immer noch träumt? Einen solchen Traum habe ich kürzlich erst wieder sprichwörtlich erlebt und bin dabei voller Schrecken und mit Herzrasen auf unangenehme Weise aus dem Schlaf katapultiert worden. Ob das etwa der Einfluss von Melanie Raabes neuem Roman Der längste Schlaf war, der sich ganz intensiv um die Themen „(Alp-)Träume“ und „Schlaf“ dreht? Vielleicht. Immerhin hatte und habe ich – im Gegensatz zu Raabes neuer Hauptfigur Mara, die mit extremer Insomnie zu kämpfen hat – nach solchen Traumerlebnissen in den meisten Fällen zum Glück keinerlei Probleme, weiterzuschlafen. Nichtsdestotrotz hat mich Melanie Raabes neuester literarischer Clou letztendlich doch um die eine oder andere wertvolle Stunde Schlaf gebracht, da es die bildgewaltige Sprache und der ausgesprochen raffinierte Wechsel zwischen Thriller-, Krimi-, Schauer- und sogar Fantasyelementen einem bisweilen schlicht unmöglich machen, das Buch aus der Hand zu legen.

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Rezension: “Die Kunst des Verschwindens” von Melanie Raabe

Eine magische Geschichte über das Suchen und Finden, Fortgehen und Ankommen

Kann eine einzige Begegnung den Lauf eines Lebens verändern? Gibt es tatsächlich so etwas wie Seelenverwandtschaft? Und was bleibt von uns, wenn wir nicht mehr da sind? Fragen, die sich wohl jede*r schon einmal gestellt hat, deren Beantwortung jedoch alles andere als leicht fällt bzw. gar schier unmöglich scheint. Genau diesen Fragen widmet sich Bestsellerautorin Melanie Raabe in ihrem neuesten Werk Die Kunst des Verschwindens und präsentiert ihren Leser*innen darin eine unheimlich faszinierende Annäherung an eben solche Themen, die einem beim Versuch, sie zu greifen, am Ende doch irgendwie wieder entgleiten, und zeigt dabei auf: Ein bisschen Magie kann der Schlüssel sein. Und nicht nur die Geschichte über eine Reise zweier Frauen zueinander hin, voneinander weg und schließlich zu sich selbst zurück hat etwas Magisches an sich, sondern auch das Buch selbst, das sich genretechnisch in keine Schublade stecken lässt, sprachlich und stilistisch brilliert, konstant die Spannung hält, dafür jedoch kein Stück an Tiefe einbüßt und unglaublich berührt.

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