Rückblick: A Year in Music 2017

Meine musikalischen Tops und Flops 2017

Das neue Jahr hat bereits angefangen und eigentlich sind da Rückblicke, die sich auf das letzte Jahr beziehen, schon Schnee von gestern, aber einen, äh zwei, hab ich noch – unter anderem eben mein musikalischer Rückblick auf das Jahr 2017. Ich habe zwar manchmal das Gefühl, dass die Beiträge aus der Kategorie „Musik“ hier auf weniger Interesse stoßen, aber da ich – wie im letztjährigen Beitrag – bereits erklärt, eine Statistik dieser Art ohnehin privat für mich führe/dokumentiere und ich auch „A Year in Music 2016“ nicht alleine stehen lassen und diese Beitragsserie gerne weiterführen möchte, müssen einige von euch jetzt ganz stark sein. 😉 Abgesehen davon bin ich, wie ich auch schon in meinem Bericht über das Konzert von Glen Hansard im November erklärt habe, im Sommer nicht dazu gekommen, hier auch nur irgendwie auf all die Konzerte und Musicals einzugehen, die ich in dieser Zeit besucht habe. Somit sehe ich diesen Beitrag auch als Gelegenheit, vielleicht noch auf den ein oder anderen besonders schönen Moment davon einzugehen. Also dann mal nichts wie los:

Songs des Jahres (nicht zwangsläufig in 2017 erschienen):

  1. Miracles (Someone Special)“ von Coldplay
  2. Highway Patrol Stun Gun” von Youth Lagoon
  3. Sweet Disposition” von The Temper Trap
  4. The System Only Dreams in Total Darkness“ von The National
  5. The Little Things that Give You Away” von U2

Alben/EPs des Jahres (2017 erschienen):

  1. Songs of Experience“ von U2
  2. Kaleidscope EP” von Coldplay
  3. Little Fictions” von Elbow
  4. Sleep Well Beast” von The National
  5. Twelve Tales of Christmas” von Tom Chaplin

Konzerthighlights 2017:

  1. Coldplay in München am 06.06.17: Der Wettergott war uns an diesem Tag nicht huldig (es war für Anfang Juni viel zu kalt/zu nass, es war windig, es schüttete teilweise aus Eimern und wir haben bis auf die Knochen gefroren), aber das Konzert am Abend machte das alles wieder wett – außerdem verzogen sich, just als Coldplay die Bühne betraten, dann auch sämtliche Wolken (das war wohl ein Zeichen!). Denn ansonsten war alles ziemlich perfekt: Meine Schwester und ich konnten unseren Wunschplatz an der Bühne sichern, die Band war sozusagen „on fire“ und auch über die Setlist konnte man sich nicht beschweren. Besonders zwei Dinge machten das Konzert letztendlich aber vollkommen perfekt und unvergesslich: Coldplay hatten beschlossen, einen Teil ihres Musikvideos für „Something Just Like This“ während des Konzertes zu drehen – und zwar genau auf dem Bühnenteil vor unserer Nase – und das war wirklich ein ganz besonderes Erlebnis. Aber das Beste: Für ihren Song „Everglow“ holten sie einen jungen Mann aus dem Publikum auf die Bühne, der das Lied auf dem Klavier begleiten durfte (ebenfalls direkt vor uns) – definitiv einer der bisher emotionalsten Konzertmomente für mich, ich bekomme jedes Mal Gänsehaut, wenn ich daran zurückdenke. Das Video, das Roadie #42 davon gemacht und kurz darauf auf der Facebookseite von Coldplay hochgeladen hatte, ging damals übrigens viral und Ferdi (so hieß der mutige junge Mann) war in Deutschland auch in den Medien zu sehen und zu hören – all die Aufmerksamkeit hatte er sich aber auch wirklich verdient. 
  2. Coldplay in Mailand am 04.07.17: Obwohl an diesem Tag beim Anstehen alles nur Erdenkliche schiefgegangen war und ich mir danach geschworen habe, nie wieder ein Konzert in Italien zu besuchen (zumindest nicht mit Stehplätzen), denke ich jetzt trotzdem sehr gerne an das Konzert zurück. Von allen vier Konzerten von Coldplay, die ich im Sommer besucht habe, war hier die Setlist fast am besten, da hier ganz besondere Lieder gespielt wurden: Nicht nur luden Coldplay für einen Song („Don’t Panic“) einen kleinen Jungen auf die Bühne ein, der dann mit der Mundharmonika mitspielen durfte, sondern sie spielten auch die wunderschöne, leicht abgeänderte Liveversion von „Us Against the World“  (einen Ausschnitt davon findet ihr auf meinem Instagram-Feed). Meine beiden ultimativen Highlights des Abends waren jedoch folgende: Der Gitarrist Johnny Buckland gab mir auf dem Weg von der einen zur anderen Bühne ein High Five und danach spielte die Band einen Song ihrer damals noch nicht veröffentlichten EP, den sie davor noch nie live gespielt hatten und auch auf keinem der danach folgenden Konzerte je wieder gespielt haben. Ich kann gar nicht in Worte fassen, was ich damals gefühlt habe, als ich das Lied zum ersten Mal hörte, jedenfalls wurde „Miracles (Someone Special)“ danach zu meinem persönlichen Motivationslied für die Masterarbeit und zu meinem Lied des Jahres. 
  3. Elbow in Arlesheim am 14.07.17: Wenn das nicht das gechillteste Konzert war, auf dem ich je gewesen bin, dann weiß ich auch nicht: Etwa eine halbe Stunde vor Einlass erst vor Ort, keine Schlange, kein Gedränge, kein Kampf um die erste Reihe und später beim Konzert rückte mir keiner unangenehm auf die Pelle, weil genug Platz war, um sich frei bewegen zu können (für ihre gemütliche Konzerteinstellung liebe ich die Schweizer ja) – also schon mal beste Voraussetzungen für ein gutes Konzert. Und die Show von Elbow hat wirklich sehr viel Spaß gemacht. Ich habe die Band jetzt zum zweiten Mal gesehen und es ist immer wieder ein Genuss, diese begnadeten Musiker live erleben zu können. Gerade Frontmann Guy Garvey ist auch der geborene Entertainer: Er lebt seine Lieder förmlich und die Anekdoten, die er zwischen den Songs erzählt, sind wirklich der absolute Knaller. 
  4. James Blunt in Kempten am 29.10.17: Ja, bei James Blunt handelt es sich ein bisschen um meine Guilty Pleasure: Eigentlich bin ich mittlerweile sozusagen aus diesem Genre herausgewachsen und mir gefallen James neue Sachen auch nicht mehr allzu sehr, aber er war 2006 nun mal der erste Künstler, den ich live gesehen habe, und deshalb besteht hier eine besondere Verbindung, wenn ihr versteht, was ich meine. Deshalb war ich trotz allem (und vor allem aus Nostalgiegründen) in diesem Jahr auch auf mehr als einem Konzert von ihm, doch von allen war das Konzert in Kempten mit Abstand das Beste. Das lag unter anderem daran, dass es für mich quasi ein Heimspiel war und wahrscheinlich auch an der Tatsache, dass es sich, im Vergleich zu seinen anderen Konzerten, um ein Stehplatzkonzert handelte. Die Energie zwischen ihm, der Band und dem Publikum war an diesem Abend wirklich elektrisierend und ich hatte entgegen aller Erwartungen großen Spaß auf dem Konzert.
  5. Glen Hansard in Stuttgart am 15.11.17: Zu diesem Konzert muss ich an dieser Stelle wohl nicht mehr so viel sagen, da ich das HIER schon ausführlich getan habe, doch natürlich darf es hier in den Top 5 nicht fehlen. Denn auch wenn dieses Konzert von Glen nicht ganz so spektakulär war wie das in Bregenz 2016, ist es immer wieder ein Genuss, diesen Ausnahmemusiker live erleben zu dürfen.

Enttäuschendstes Album 2017:

Um ganz ehrlich zu sein, kamen in diesem Jahr allgemein recht wenige Alben heraus, die von Interesse für mich waren ,und so haben mich die wenigen, die mich dann tatsächlich interessierten, immerhin nicht großartig enttäuscht. Zugegeben, von „Sleep Well Beast“ von The National hatte ich mir mehr erhofft, aber ich würde es auch nicht als „enttäuschendstes Album des Jahres“ betiteln. Diese „Auszeichnung“ hätte womöglich höchstens noch „Everything Now“, das neue Album von Arcade Fire, verdient, das ich so langweilig und nichtssagend fand, dass ich es nicht einmal komplett durchgehört habe. Aber andererseits ist mir diese Band auch nicht so arg wichtig, auch wenn ich ein paar ihrer alten Lieder zwischendurch ganz gerne höre.

Band des Jahres:

Wenn ich jetzt hier schon wieder Coldplay anführe, dann kommt ihr aus dem Augenrollen wahrscheinlich nicht mehr heraus, aber nun ja, was soll ich machen? Für mich persönlich waren sie das einfach. Und ich denke, die vielen Preise (vor allem im Bereich Liveperformance), die sie in diesem Jahr noch einmal abgestaubt haben, bestätigen, dass es auch vielen anderen Menschen so ging.

Solokünstler des Jahres:

In diesem Fall ist das dann wahrscheinlich James Blunt, da mir auch sonst im Moment niemand anderes Nennenswertes einfällt.

Newcomer des Jahres:

Hier kommen mir die beiden jungen Männer in den Sinn, die Glen Hansard auf seinem Konzert in Stuttgart vorgestellt und für die er dann auch kurz die Bühne geräumt hat. Die beiden nennen sich The Ocelots, machen Musik im Stil von Simon & Garfunkel und haben, wie ich finde, wirklich großes Talent. Ich hoffe, man wird noch mehr von ihnen hören.

Comeback des Jahres:

Für mich ganz klar U2. Lange waren sie zwar nicht weg, da ihr letztes Album „Songs of Innocence“ auch noch nicht allzu lange her ist, aber mit ihrem neuen Album und vor allem auch mit ihrer Tour zum 30-jährigen Jubiläum von „The Joshua Tree“ machten U2 in diesem Jahr definitiv von sich reden und zeigten einmal mehr, dass sie (noch immer) zu den ganz Großen im Business gehören.

Albumcover des Jahres:

Wie oben schon angedeutet, besonders groß ist die diesjährige Auswahl für mich nicht, aber interessanterweise finde ich vor allem das Cover von Jamie Lawsons Album „Happy Accidents“ ganz hübsch, auch wenn ich das Album an sich ansonsten nicht weltbewegend finde.

Videoclip des Jahres:

Nachdem ich es oben bereits erwähnt habe: Im Prinzip kann das dann nur das Musikvideo zu „Something Just Like This“ von Coldplay und The Chainsmokers sein – abgesehen davon lege ich auf Musikvideos aber auch nicht allzu viel wert und schaue sie deshalb nur selten. Aber durch die Erlebnisse auf dem Konzert hat dieses Video nun eine ganz besondere Bedeutung für mich.

Neuentdeckungen:

  • The Ocelots: Dank Glen Hansard entdeckt (siehe oben).
  • midnight circus: Auf diese noch recht unbekannte Stuttgarter Band bin ich dank Benedict Wells gestoßen. Bis jetzt haben sie nur eine EP herausgebracht, aber ich hoffe, da kommt noch mehr.
  • Tove Lo: Eigentlich ja gar nicht meine Musikrichtung, aber schuld dran ist wohl die Tatsache, dass ich die Dame einmal zu oft als Support auf den Coldplaykonzerten gesehen habe. Als Person ist sie mir zwar nicht wirklich sympathisch, aber ein paar ihrer Lieder kann man zwischendurch zur Abwechslung ganz gut anhören.

Aber nun genug von Pop- und Rockmusik. Natürlich möchte ich mich auch noch den Musicals – und vor allem denjenigen, die hier auf dem Blog viel zu kurz gekommen sind – widmen:

Liebste Musicalbesuche 2017:

  1. Ludwig 2 in Füssen: Bereits im letztjährigen Beitrag habe ich von diesem Musical geschwärmt, deswegen muss ich diesmal vielleicht nicht so weit ausholen. Jedenfalls: Als klar war, dass das Stück auch in diesem Jahr wieder im Festspielhaus in Füssen aufgeführt würde, habe ich mir natürlich gleich Karten gesichert – und zwar an einem Termin, an dem Jan Ammann, der „Ur-Ludwig“ und mein Lieblingsmusicaldarsteller, spielen würde. Angesetzt war dieser Termin auf die Dernière Ende August, doch da ich es kaum abwarten konnte, ich mich für die Fertigstellung meiner Masterarbeit belohnen wollte, ich auch nochmals Matthias Stockinger sehen wollte und meine Sehnsucht nach Füssen so groß war, habe ich das Stück bereits etwa zwei Wochen früher gesehen. Und im Vergleich muss ich, obwohl für mich sonst Jan Ammann eigentlich das Nonplusultra ist, dennoch sagen, dass mir Matthias Stockinger in der Rolle des König Ludwig besser gefällt – vielleicht liegt’s daran, dass er mein erster Ludwig war, vielleicht liegt’s aber auch am Alter, da ich Jan Ammann für die Rolle mittlerweile fast ein bisschen zu alt finde (sorry, ich höre im Hintergrund schon die„Blasphemie!“-Rufe :D). Im Endeffekt bin ich aber froh und dankbar, dass ich die Chance hatte, beide „Ludwigs“ zu sehen. 🙂 
  2. Wicked in Zürich: Auch hier bedarf es nicht mehr vieler Worte, da ich letztens einen ausführlichen Bericht zu meinem Musicalbesuch in Zürich geschrieben habe. Aber es war natürlich ein großes Highlight für mich, eines meiner absoluten Lieblingsmusicals nach vielen Jahren wiedergesehen zu haben und noch dazu im englischen Original.

 

 

 

 

Enttäuschendste Musicalbesuche des Jahres:

  1. Jesus Christ Superstar in Konstanz: Dieses Musical wollte ich schon seit Schulzeiten, in denen ich die Hits im Schulchor gesungen habe, einmal sehen und im Prinzip hat mir die Inszenierung des Stadttheaters auch gut gefallen, aber ich musste feststellen, dass mir das Stück, was vor allem die Musik allgemein angeht, nicht ganz so gut gefallen hat, wie ich es erwartet hatte.
  2. Schikaneder in Wien: Auch hier kann und möchte ich eigentlich nicht von einer „ultimativen Enttäuschung“ sprechen, aber so richtig in Euphorie hat mich dieses Musical auch nicht versetzt. Am meisten gefallen haben mir hier noch die sehr aufwendigen Kulissen, doch musikalisch und vor allem plottechnisch konnte mich dieses Musical trotz talentierter Darsteller nicht so richtig überzeugen.

Musicalhighlights 2017:

  1. „Geliebte Berge“ von Matthias Stockinger (Ludwig 2): Mein absolutes Lieblingslied aus dem Musical. Mittlerweile verbinde ich viele Emotionen damit, sodass das Lied bei mir bei jedem Hören Gänsehaut beschert. Vor allem Matthias Stockinger interpretiert das Lied so gefühlvoll, dass es mir jedes Mal fast das Herz bricht.
  2. „Kalte Sterne“ von Jan Ammann (Ludwig 2): Natürlich war es für mich ein großes Highlight, DAS Lied aus Ludwig 2 vom Meister höchstpersönlich dargeboten bekommen zu haben, auch wenn da sicherlich noch mehr gegangen wäre, da Jan Amman sich aufgrund einer damals gerade abgeklungenen Stimmbandentzündung, die er sich bei „Rebecca“ in Tecklenburg, wo er parallel zu den Shows in Füssen spielte, eingefangen hatte. Das war ein bisschen schade, aber es war trotzdem großartig, das Lied einmal wieder von ihm gehört zu haben.
  3. „Schatten auf des Königs Palästen/Schattenarie“ von Kevin Tarte (Ludwig 2): Auch Kevin Tarte hatte ich bereits bei einer der Vorstellungen im letzten Jahr als Schattenmann in Ludwig 2 gesehen, aber dieses Mal hat er mich wirklich komplett vom Hocker gehauen. Es ist ja sein einziger Auftritt im ganzen Stück und dafür hat er wirklich alles gegeben. Das Lied gilt allgemein als eine sehr anspruchsvolle Nummer, aber das war diesem Musicalprofi natürlich nicht anzumerken – eine wirklich unfassbar starke Performance, die ich gerne immer und immer wieder erleben würde.
  4. „No Good Deed“ von Amy Ross (Wicked): Auch wenn es eine ganze Weile gedauert hat, bis ich mit Amys Darbietungen richtig warm geworden bin (“The Wizard and I” habe ich beispielsweise recht schwach gefunden und auch bei “Defying Gravity” fehlte meiner Ansicht nach noch ein Stück), doch mit “No Good Deed” (im Übrigen eines meiner Lieblingslieder aus Wicked) hat sie mir dann gezeigt, dass sie definitiv etwas auf dem Kasten hat.
  5. “Letzter Vorhang“ von Mark Seibert (Schikaneder): Um ehrlich zu sein, bin ich ja nicht der größte Fan von Mark Seibert (zumindest, was seinen Gesang angeht – als Person finde ich ihn nämlich recht sympathisch!), doch mit seiner Darbietung von „Letzter Vorhang“ hat er mich wirklich überrascht: Mit seiner zarten und gefühlvollen Interpretation des Lieds hat er mich, wahrscheinlich weil ich ihn sonst ganz anders gewohnt bin, völlig unerwartet ganz tief berührt und  sich damit noch in die Top 5 meiner diesjährigen Musicalhighlights geschlichen.

Das war er aber nun, mein musikalischer Jahresrückblick. Wer bis zum Ende gelesen hat: Respekt und danke! Ich hoffe, ihr könnt nächste Woche noch meinen Rückblick auf den Lesemonat Dezember ertragen – dann war’s das aber auch mit den ganzen Rückblicken, versprochen! Danach stehen nämlich noch einige Rezensionen aus, die quasi schon in den Startlöchern stehen. Bis dahin verratet mir doch aber gerne mal eure musikalischen Highlights des Jahres 2017:

Welche Songs und Alben habt ihr besonders gerne gehört? Auf welchen Konzerten wart ihr bzw. welche Musicals habt ihr besucht? Habt ihr Bands oder Künstler entdeckt, die ihr mir empfehlen könnt? Über Anregungen und Kommentare freue ich mich wie immer!

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