Ganz schön raffiniert: Trickkiste zwischen zwei Buchdeckeln 

Wolf Haas hat es schon wieder getan: In seinem neuen Roman Wackelkontakt spielt und zaubert der österreichische Bestsellerautor aufs Neue mit Sprache, dass es eine wahre Freude ist. Das war nach seinem letzten großen Wurf, dem brillanten Eigentum, zu erwarten oder zumindest zu erhoffen. Doch Haas’ neuester Geniestreich ist auch eine Wucht im Hinblick auf den Inhalt, das Spiel damit und die daraus resultierende Konstruktion – oder resultiert das Spiel etwa aus Inhalt und Konstruktion? Das ist auch der Knackpunkt des Romans: Wo sind jeweils der Anfang und das Ende, der Start und das Ziel einer Geschichte und wo und wie führen alle Fäden schließlich zusammen? Ein eigentlich unmögliches literarisches Gedankenexperiment, das verblüffenderweise tatsächlich aufgeht und allen, die sich auf dieses wahnwitzige Spiel einlassen, einen durch und durch irrsinnigen Lesegenuss bietet.