Rezension: “Stay Where You Are and then Leave” von John Boyne

Ein Junge macht sich auf, seinen Vater nach Hause zu holen

Es ist noch gar nicht lange her, da erschien erst die deutsche Übersetzung von John Boynes Roman The Boy at the Top of the Mountain. Besagtes Buch habe ich zwar noch nicht gelesen (obwohl es auch schon länger auf meiner Leseliste steht), dafür habe ich mittlerweile Stay Where You Are and then Leave, welches auch schon eine Weile auf meinem Lesestapel lag, endlich beendet. Ich glaube, dieses Buch könnte auch für all diejenigen interessant sein, denen The Boy at the Top of the Mountain und The Boy in the Striped Pyjamas (meine Rezension zum Buch findet ihr hier) gefallen haben. Und auch dieses Buch hätte im Titel wieder mit „The Boy…“ anfangen können, da auch hier wieder ein kleiner Junge im Mittelpunkt der Geschichte steht, allerdings spielt Stay Where You Are and then Leave nicht wie die anderen beiden Bücher während des Zweiten, sondern während des Ersten Weltkriegs.

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Rückblick: Lesemonat August 2017

Ein langsamer Abstieg in das erste ernstere Lesetief des Jahres

Ein bisschen verspätet gibt es heute nun den Rückblick für den Lesemonat August. Und in diesem Monat steckte lesetechnisch tatsächlich ein bisschen der Wurm drin. Vielleicht war es nicht die beste Idee, mir derart komplexe bzw. gewichtige Bücher für die Lektüre auszusuchen, während ich tagsüber noch am letzten Feinschliff meiner Masterarbeit saß, die ich aber im Übrigen Ende August dann endgültig abgegeben habe. Allerdings war ich einfach so neugierig auf jene Bücher, dass ich sie unbedingt bald lesen wollte. Mit beiden hatte ich es jedoch alles andere als einfach und von beiden war ich enttäuscht – im einen Fall hielt sich die Enttäuschung aber noch in Grenzen, beim anderen Roman war sie allerdings doch ziemlich groß. Diese beiden Leseerfahrungen haben mich dann auch zugegebenermaßen in das erste ernstere Lesetief dieses Jahres gestürzt, denn danach wusste ich erstmal gar nicht mehr, was ich lesen sollte bzw. wollte, da ich Angst hatte, wieder danebenzugreifen. Jetzt, drei Wochen später, habe ich mich zum Glück wieder ein bisschen davon erholt und scheine wieder ein etwas besseres Händchen für die Lektürewahl zu haben. Sicherlich fragt ihr euch wahrscheinlich schon, welche beiden Bücher mich in diese kleine Krise gestürzt haben, deswegen schwinge ich jetzt besser nicht noch längere Reden und lasse die Katze aus dem Sack:

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Rezension: “Life Class”, “Toby’s Room” und “Noonday” von Pat Barker

Schwache Trilogie über den Ersten Weltkrieg und den „London Blitz“

In meinem literarischen Leserückblick 2016 habe ich Pat Barkers Regeneration-Trilogie als eines meiner absoluten Lesehighlights des Jahres aufgeführt. Barker hatte mich damals mit ihrem Schreibstil und vor allem mit ihrer offensichtlich gründlichen Recherche schwer beeindruckt. Die besagten drei Bücher glänzten jeweils mit einer mitreißenden Handlung, plastischen Charakteren und einer beeindruckenden Verflechtung von Erzählung und Informationsvermittlung über den Ersten Weltkrieg. Dementsprechend groß bzw. hoch waren meine Freude auf und Erwartungen an Barkers zweite Weltkriegstrilogie. Doch leider sucht man all die Punkte, welche die Regeneration-Trilogie zu etwas ganz Besonderem machten, in der Life Class-Trilogie – zumindest zu großen Teilen – vergebens. Kein Wunder also, dass mich Letztere demnach auf beinahe ganzer Linie enttäuscht hat.

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